Hallo zusammen
Knapp fünf Stunden dauerte die Fahrt hinüber nach Lombok, zur kleinen „Schwester“ Balis. Es war eine unbeschwerte, schöne Reise auf einer in die Jahre gekommenen Fähre, die vollgestopft war mit Mopeds, Autos, Bussen und Lastwagen. Und zwei Fahrrädern.
Lombok ist anders als Bali - ganz anders. Das merkt man sofort, wenn man die Insel betritt. Sie präsentierte sich uns viel natürlicher, unbefleckter und auch viel weniger entwickelt als die grosse, berühmte Schwester im Westen. Insgesamt wirkte der Alltag hier auf uns authentischer, weniger künstlich, so gar nicht pompös. Der Fortschritt vollzieht sich auf Lombok ganz offensichtlich langsamer. Und hierher verschlägt es nur diejenigen Touristen, die den Rummel auf Bali vermeiden wollen und die nichts gegen eine einfachere Infrastruktur haben. Lombok wird bei weitem nicht so überrannt von Besuchern. Alles läuft hier in einem wesentlich kleineren Rahmen ab.
Uns war es auf jeden Fall sofort wohl hier!
Die Bewohner Lomboks, vorwiegend lockere Moslems, sind enorm freundlich, neugierig und kontaktfreudig. Na ja, die (jungen) Männer versuchen hier besonders cool zu sein und sind mehr Machos als drüben auf Bali; aber das faltete uns nur ein Schmunzeln auf die Backen. Viele Frauen und Mädchen tragen ein Kopftuch, die Männer ab und zu ein Käppli. Zu ihren festen Ritualen gehört es, dass sie fünfmal am Tag beten. Das kann man nicht verpassen, denn durch unüberhörbare Lautsprecher, die an den Minaretten montiert sind wie Kokosnüsse an Palmen, wird man daran erinnert. Bereits um fünf Uhr morgens wird zum ersten Gebet gerufen. Mittels einem Singsang wird von Frauen und Männern der Koran zitiert (so nehmen wir an, vielleicht wurden ja auch nur die neusten Fussballresultate mitgeteilt), was sich sehr schön anhört. Vielerorts stehen farbige Moscheen, die eine interessante Abwechslung ins Ortsbild klecksen. Die Menschen rufen uns von überall her einen Gruss zu („Hello Mister!“ - gilt auch für Kitty) und wir bekommen so tausendmal am Tag zu spüren, dass man sich über unseren Besuch freut.
In den östlichen Teil Lomboks verschlägt es nur vereinzelnd Touristen, weil es hier eigentlich auch keine Sehenswürdigkeiten gibt. Hier hat es entsprechend auch nur eine spärliche Infrastruktur für Gäste und wir hatten das Gefühl, für viele die Attraktion des Tages zu sein. Hier sind die Menschen eher konservativer, strenger in der Auslegung ihrer Religion. Kitty fühlte sich da den Blicken der Männer (und Frauen) mehr ausgesetzt, was für sie nicht immer als angenehm empfand.
Auf den Strassen herrscht nicht so ein Gedränge wie auf Bali, ja, man sieht sogar noch „Cidomos“, einspännige Pferdewagen, die als Taxis und Lieferwagen inmitten von Mopeds und Kleinbussen unterwegs sind. Die wenigen Hauptstrassen, die es auf dieser kleinen Insel gibt, sind in einem guten Zustand. Auf dem Weg in den Süden haben wir durch Zufall sogar eine Art „Autobahn“ gefunden (die zum neuen Internationalen Flughafen führt, der im nächsten Jahr eröffnet wird), die nur spärlich benutzt wird, und das Radeln darauf war natürlich, nach all den miesen Belägen und dem Gequetsche auf Bali, ein Segen.
Zwar ist es hier immer noch sehr warm, aber das Klima ist spürbar trockener und am Abend auch kühler, was bedeutete, dass Radfahren nicht mehr eine so schweisstreibende Angelegenheit war wie in den Wochen zuvor. Das Wetter war geradezu perfekt, genauso, wie wir es lieben.
Und dann die Strände! Vergesst Bali! Geht zum Baden nach Lombok! This is it! Hier hat es reine Postkartenstrände, hier ist das türkisblaue Wasser sauber wie Mundspülung. Die Küsten sind nicht durch grosse Komplexe verschandelt, sondern da stehen einzelne Bambushütten, wie zu Zeiten Robinson Crusoes.
Ganz besonders hat uns Kuta im Süden der Insel gefallen (nicht zu verwechseln mit dem Schandfleck „Kuta“ auf Bali). Dieser Ort ist bei Surfern beliebt und deswegen hat es hier auch Unterkünfte. Wir fanden ein Zimmer bei einer ganz lieben Muslim-Familie und verbrachten ein paar unbeschwerte Tage mit baden, lesen und sehr köstlich essen. In Kuta hat es eine ganz tolle Auswahl an niedlichen, guten Restaurants und es war einfach herrlich, sich da durch all die Angebote zu knabbern.
Wir hatten also nichts zu beklagen, waren rundum zufrieden und genossen es, hier zu sein. Oh doch, einziger Wermutstropfen war, dass in den Ortschaften zu viele laute Mopeds bis tief in die Nacht unterwegs sind. Da erst wurde uns bewusst, wie angenehm ruhig die Nächte auf Bali sind.
Schade, dass die Insel so klein ist. Nach wenigen Etappen hatten wir sie durchquert und auf der östlichen Seite die Fähre nach Sumbawa bestiegen. Was uns auf der nächsten Insel erwartete, tja, das ist eine andere Geschichte.
Liebe Grüsse
Mich
P.S. Im Nordwesten Lomboks befinden sich drei ganz kleine, verkehrsfreie Inseln, die momentan sehr „in“ sind bei Touristen. Hier kann man die Seele zum Austrocknen aufhängen und die Stunden mit Schnorcheln und Lesen zerdrücken. Bevor wir auf unserem Rückweg nach Bali übersetzen, werden auch wir uns das mal ansehen - obwohl ich eigentlich kein Inselliebhaber bin.
Tankstelle petrol station |
Cidomo |
attraction of the day |
"Autobahn" "Highway" |
Wäsche trocknen drying laundry |
Leidensgenosse soul mate |
Kuta Beach |
kein Pomp not pompous |
Einen lieben Gruss von uns Regards |
lombock, da war ich nicht zu besuch. sieht entspannt aus dort auf dem highway zu fahren. sonne, nicht zu viel hitze, grad so dass spass aufkommt. die beach fotos sind faszienierend. hier in ch regnet es und die temperaruren stürzen grad auf knapp über 10 grad..... nix mit pässe cicling über pfingsten. gotthard nufenen grimsel war der plan... :-(
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