Die Idee ist simpel, aber genial! Radreisende, die grad nicht auf Achse sind, bieten denen, die unterwegs sind, eine warme Dusche und einen Platz zum Übernachten an. Auf einer Webseite (www.warmshowers.org) kann man sich als Gastgeber anmelden. Das ermöglicht einem den Zugang zu tausenden von Adressen aus der ganzen Welt.
Auf einer Google-Karte sind alle Ortschaften, wo sich Gastgeber befinden, markiert. Man wählt einen Platz aus und kann die Anbieter gleich über die Webseite kontaktieren.
Als wir Krista und Daniel, leidenschaftliche Radfahrer aus „Brunswick Heads“ für eine Übernachtung anfragten, erhielten wir prompt eine Zusage. Krista ist vor fünfzehn Jahren alleine (!) mit dem Velo von Australien nach Ägypten gereist (sie war über drei Jahre unterwegs) und zusammen sind die beiden von 2008 bis 2009 von London nach Pakistan geradelt (www.ridehimalaya.com). Also zwei spannende Menschen mit viel Wissen und Erfahrung. Und es war einfach ein Segen, hier in Australien, wo das Auto und der Konsum einen schockierend hohen Stellenwert hat, Gleichgesinnte zu treffen. Menschen, die aus Überzeugung das Fahrrad als Vehikel wählen. Menschen, die einen umweltbewussten, sorgsamen Lebensstil führen. Sich in Australien für eine solche Lebensform zu entscheiden, ist nämlich mutig und aussergewöhnlich, denn die Infrastruktur für Autolose ist mittelalterlich und die Einstellung vieler Aussies, vor allem in New South Wales und Queensland, gegenüber den Radlern ist negativ. Auf Anhieb verstanden wir uns mit Krista und Daniel, wie wenn wir aus den selben Genen wären. Wir hatten so viel auszutauschen, so viel zu erzählen, so viel zu philosophieren, dass aus einer Übernachtung drei wurden.
Was für eine schöne Begegnung!
Als wäre dies nicht schon Glück genug, organisierten uns die beiden für unsere Weiterfahrt bei Freunden von ihnen noch einen weiteren Schlafplatz. Das war grad nochmals ein Zusammentreffen, das uns aus den Socken zupfte, als hätten wir Sprungfedern an den Füssen. Margy und Lindsay sind ebenfalls vom Velovirus infiziert und sie bereisen seit über 20 Jahren die Welt mit dem Fahrrad. Und zwar auf die Hardcore-Art. Es ist unglaublich, welche Touren sie bereits unternommen haben und mit welcher Begeisterung sie von ihren Reisen erzählen. Was uns aber vor allem imponierte, war ihre Offenheit und Sorgsamkeit uns gegenüber. Diese zwei Radler wissen genau, was der Reisende schätzt und braucht. Wir wurden von ihnen verwöhnt, als wären wir Prinz William und Kate Middleton.
Auch bei ihnen blieben wir länger als geplant...
Ein letztes "G'day" aus Australien
"Einmal und nie wieder!" Das habe ich mir geschworen, als ich 2001 mit dem Velo auf dem Pacific Highway von Brisbane nach Sydney gefahren bin. Dieser Highway ist die Hölle! Auf vier Spuren braust ein Auto nach dem an einem vorbei und teilweise hat es nicht einmal einen Pannenstreifen, auf dem man sich einigermassen sicher fühlen kann. Der Küstenabschnitt zwischen diesen beiden Städten ist der am dichtesten besiedelte Teil von Australien und entsprechen hoch ist hier das Verkehrsaufkommen. Kein gutes Terrain für Radfahrer.
Uns ging es in den vergangenen Wochen also darum, diesen Highway wo immer es geht zu meiden. Und das ist uns gar nicht so schlecht gelungen. Von den gut tausend Kilometern mussten wir etwa nur achtzig auf ihm zurücklegen. Den Grossteil der Strecke waren wir auf ruhigen Nebenstrassen, manchmal auch auf Kieswegen, dafür in wunderschöner Umgebung, unterwegs. Das war ein Segen und eine phantastische Abschlussroute.
Je weiter nördlich wir kamen, desto tropischer und üppiger wurde die Natur. Die Wälder wurden so dicht, als wären sie gewoben worden. In ihnen triefte es vor Grün und exotischen Stimmen und gar manchmal glaubten wir, Feen und Elfen zu treffen. In dieser prachtvollen Natur zu radeln war ein Genuss für alle Sinne und entschädigte uns für die Anstrengungen, die wir zum Teil in diesem hügeligen Gebiet auf uns nehmen mussten.
Mit dem Wetter hatten wir es in den letzten Wochen auch besser als zu der Zeit vor Sydney. Nicht, dass wir nur Sonnenschein hatten, nein, das nicht, doch zumindest hatten wir viele Tage schönes Wetter und wenn es regnete, dann plumpsten die Temperaturen nicht auch gleich in den Hühnerhautbereich.
Und nun sind wir also in Brisbane, unserer letzten Station in Australien. Wir wurden wieder vom Glück geküsst und können bei Carol und ihren Eltern wohnen. Dieser Schlafplatz hat uns eine Freundin aus der Schweiz organisiert und es ist einmal mehr für uns einfach kaum zu fassen, welch grossartige Gastfreundschaft wir erleben dürfen. Carol hat eigens für uns ihr Schlafzimmer geräumt und schläft in der Zeit, die wir bei ihr sind, auf der Couch. Insistieren nützte nichts, wir hatten keine Chance, sie davon abzubringen.
Morgen ist ein grosser Tag für uns. Wir verlassen Australien und fliegen nach Bali, von wo aus wir dann durch Asien radeln wollen. Dort erwartet uns eine andere Form des Reisens. Wir werden nur noch in Gästehäusern übernachten und kochen werden wir auch nicht mehr selber. Deshalb lassen wir all unser Campingzeugs hier, was bedeutet, dass wir einiges leichter unterwegs sein werden. Wir freuen uns sehr auf das Neue und Exotische und bestimmt werden wir dort auch wärmeres Klima vorfinden als hier.
Wir werden es euch wissen lassen, wie es uns dort radelt...
Liebe Grüsse
Mich & Kitty
Ein letztes "G'day" aus Australien
"Einmal und nie wieder!" Das habe ich mir geschworen, als ich 2001 mit dem Velo auf dem Pacific Highway von Brisbane nach Sydney gefahren bin. Dieser Highway ist die Hölle! Auf vier Spuren braust ein Auto nach dem an einem vorbei und teilweise hat es nicht einmal einen Pannenstreifen, auf dem man sich einigermassen sicher fühlen kann. Der Küstenabschnitt zwischen diesen beiden Städten ist der am dichtesten besiedelte Teil von Australien und entsprechen hoch ist hier das Verkehrsaufkommen. Kein gutes Terrain für Radfahrer.
Uns ging es in den vergangenen Wochen also darum, diesen Highway wo immer es geht zu meiden. Und das ist uns gar nicht so schlecht gelungen. Von den gut tausend Kilometern mussten wir etwa nur achtzig auf ihm zurücklegen. Den Grossteil der Strecke waren wir auf ruhigen Nebenstrassen, manchmal auch auf Kieswegen, dafür in wunderschöner Umgebung, unterwegs. Das war ein Segen und eine phantastische Abschlussroute.
Je weiter nördlich wir kamen, desto tropischer und üppiger wurde die Natur. Die Wälder wurden so dicht, als wären sie gewoben worden. In ihnen triefte es vor Grün und exotischen Stimmen und gar manchmal glaubten wir, Feen und Elfen zu treffen. In dieser prachtvollen Natur zu radeln war ein Genuss für alle Sinne und entschädigte uns für die Anstrengungen, die wir zum Teil in diesem hügeligen Gebiet auf uns nehmen mussten.
Mit dem Wetter hatten wir es in den letzten Wochen auch besser als zu der Zeit vor Sydney. Nicht, dass wir nur Sonnenschein hatten, nein, das nicht, doch zumindest hatten wir viele Tage schönes Wetter und wenn es regnete, dann plumpsten die Temperaturen nicht auch gleich in den Hühnerhautbereich.
Und nun sind wir also in Brisbane, unserer letzten Station in Australien. Wir wurden wieder vom Glück geküsst und können bei Carol und ihren Eltern wohnen. Dieser Schlafplatz hat uns eine Freundin aus der Schweiz organisiert und es ist einmal mehr für uns einfach kaum zu fassen, welch grossartige Gastfreundschaft wir erleben dürfen. Carol hat eigens für uns ihr Schlafzimmer geräumt und schläft in der Zeit, die wir bei ihr sind, auf der Couch. Insistieren nützte nichts, wir hatten keine Chance, sie davon abzubringen.
Morgen ist ein grosser Tag für uns. Wir verlassen Australien und fliegen nach Bali, von wo aus wir dann durch Asien radeln wollen. Dort erwartet uns eine andere Form des Reisens. Wir werden nur noch in Gästehäusern übernachten und kochen werden wir auch nicht mehr selber. Deshalb lassen wir all unser Campingzeugs hier, was bedeutet, dass wir einiges leichter unterwegs sein werden. Wir freuen uns sehr auf das Neue und Exotische und bestimmt werden wir dort auch wärmeres Klima vorfinden als hier.
Wir werden es euch wissen lassen, wie es uns dort radelt...
Liebe Grüsse
Mich & Kitty
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hallo ihr beiden
AntwortenLöschennun wirds langsam zur pflicht als erster etwas zu schreiben.... nein ich tue es gerne, gerade weil ich eure texte gerne lese. da kommt etwas fernweh auf wenn ihr von den bekanntschaften spricht.
nun, ich habe mich vor ein paar jahren entschieden wieder "normal" zu arbeiten. reisen ist weniger. ist auch gut. aber gut reisen wie ihr es tut hat was schwebendes, träumendes erfüllendes auf einer anderen ebene. cool!
Betreffend der zeltstange.ich habe nun den unterschied zwischen tatonka und hileberg begriffen. mein hileberg ist 13 jahre alt. eine zeltstange habe ich beim zusammenbauen geknickt.... sonst nichts...
Ich freue mich auf eure weiteren bericht, viel spass in bali
liebe grüsse
guido
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AntwortenLöschenHallo zusammen
AntwortenLöschenHabe euren Bericht Brisbane nach Sydney gelesen. Wir (Cheryl & Tom) haben ab nächste Woche das selbe vor. Wie habt ihr eure Route abseits vom bösen Highway gefunden? Karten, GPS.....Danke für eurer Feedback
Hey sorry, ich habe euren Eintrag erst jetzt (26.1.12) gelesen - ich nehme mal an, dass ihr inzwischen in Brisbane angekommen seid und nicht immer noch auf meine Antwort wartet :-). Sorry again. Gruss. Mich
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