Hallo

Hallo
Radelnd die Welt erkunden

28. November 2010

Von Perth nach Albany

Albany, 19. November 2010
G‘day!
Momentan fegt uns ganz schön der Wind um die Ohren. Wir sitzen in Albany auf dem Camping und lassen die stöhnende Kraft an uns vorbeisausen. Herrlich ist es, wie die Bäume rauschen und die wattigen Wolken durch den blauen Himmel ziehen. Herrlich ist es, dass wir bei diesem Spektakel für einmal nicht auf dem Velo sitzen!
Dem war aber nicht immer so. Seit Beginn weg ist der „South-Easterly“, ein bissiger Wind aus Südosten, nämlich unser Gefährte und unser Leid. Kein Tag verging ohne seine Gesellschaft. Kein Tag, an dem er nicht in an uns rubbelte, zerrte und drückte, als wären wir die Innereien eines Haartrockners.
Dass er wuchtig daherkommt ist nur eine Seite der Medaille. Damit muss man rechnen, wenn man nach Australien kommt. Weit unangenehmer ist die kühle, um nicht zu sagen kalte Temperatur, die er mit sich bringt. Nix mit kurze Hosen tragen und bis in die dunkle Nacht vor dem Zelt sitzen. Bis jetzt haben wir uns nach dem Abendessen ganz hurtig in die warmen Schlafsäcke verkrochen und abgewartet, dass die Sonne am Morgen ihre ersten warmen Strahlen zu uns prasselt. Erst dann wurde es wieder so warm, dass man sich draussen aufhalten konnte.
Doch der Wind hat auch seine Vorteile. Solange er bläst, hält er die Millionen von australischen Buschfliegen in Schach. Sie kommen nicht gegen ihn an und verdrücken sich irgendwo in den Ritzen. Gut so, denn sobald es nur irgendwie geht, sind einem die Dinger am Attackieren, aufdringlich und lästig wie eine Horde Mitarbeiter eines Call-Centers. Dabei kennen sie keine Scheu, kraxeln einem in Nase, Ohren, Mund und Augen bis man vor Kribbeln fast verzweifelt. Ganz perfid ist es, wenn man mit dem Velo einen Hügel erklimmt. Da umschwirren sie einem wie einen vergammelten Kuhfladen; so als wüssten sie ganz genau, dass man keine freie Hand hat, um sie zu verscheuchen, so als würden sie absichtlich mit einem Katz und Maus spielen. Echt lästig!
Und damit wären aber auch schon die etwas weniger schönen Seiten der letzten drei Wochen umschrieben. Trotz der gelegentlichen Müh sind wir wohlauf und wahrlich am Laben! Es ist einfach toll hier zu sein. In dieser Gegend Rad zu fahren ist wie ein Sechser im Fahrrad-Lotto. Wir kurbeln von einem Highlight zum anderen, sind erquickt über die wundervolle Natur und den überaus lockeren und freundlichen Menschen, die wir täglich treffen. Die Strecke bis hierher war sehr abwechslungsreich und ein Genuss für alle Sinne. 
Bis hierher hat uns auch Kathrin, eine Freundin aus der Schweiz, begleitet. Sie mietete in Perth ein Auto und ist uns jeweils ans Etappenziel gefolgt. So konnten wir dann den Abend und die velofreien Tage zusammen verbringen. Kathrin ist eine Frohnatur und die personifizierte Liebenswürdigkeit. Und sie ist eine umwerfende Köchin! Die weibliche Jamie Oliver. In unserem Ranking „The Top of The Top“. Was wir mit ihr in den letzten zwei Wochen mit dem Campingkocher auf den Teller gezaubert haben, war ein Gaumen- und Zungentanz.
Bald ziehen wir weiter Richtung Osten. Dort werden wir ins eher ländliche Australien vordringen, in eine Gegend endloser Getreidefelder. Unser nächstes grösseres Ziel wird dann Esperance sein. 
Bis bald. Liebe Grüsse. Kitty & Mich

Man glaubt es kaum, aber diese Bild ist in Australien aufgenommen

On the beach

Denmark Beach


Anabolika-Bäume


Traumstrecke


1000 Kilometer Bild


1 Kommentar:

  1. Hi Mich
    wieder on tour....
    Wünsche euch beiden alles Gute, grosse er-fahrungen. Liebe Grsse
    Guido

    AntwortenLöschen