Hallo

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Radelnd die Welt erkunden

9. März 2010

Über alle Berge

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Herrlich kühl in den Bergen!!




"Badeanstalt" / In den Hüttchen wird gegessen und getrunken. Dann stellt man sich ins Wasser...




Wachstumshormone? Herbst in Thailand heisst, lärmende Blätter beim Fallen. Helm tragen empfiehlt sich!




Früh am Morgen wars am Schönsten!







Meine "Villa" für eine Nacht (in Soppong)




Da gings aber rauf!




Lisu Frau (Bergvolk)


Sawadii Krap

Die Schlaufe durch den nordwestlichen Teil von Thailand liegt hinter mir. Es war eine sehr anstrengende Tour und ich habe gewiss nicht übertrieben, als ich in meiner Vorankündigung von steilen Passagen gesprochen habe. Es war wirklich so. Selten zuvor habe ich jemals so steile Anstiege mit dem Velo erklommen und es gab Stellen, die musste ich im Zick Zack hochfahren, sonst wäre ich wohl vom Rad gefallen, wie ein Apfel vom Baum.

Auch die Abfahrten, gewöhnlich Belohnung für die Kletterei, konnte ich wegen dem starken Gefälle nur mit Vorsicht fahren und dass nicht gleich die Felgen vom ewigen Bremsen zu schmelzen anfingen, war schon fast ein Wunder.

Belohnt für die Müh würde ich mit einer schönen Kulisse und wenig befahrenen Strassen. Ich war oftmals nur vom Grün und den Stimmen des Urwalds umgeben, als wäre ich Teil eines Meditations-Programms. Das war wunderbar! Schade hingegen war, dass vor allem vormittags ein Dunst in der Luft hing, wie herbstlicher Nebel im Schweizer Mittelland, und die Fernsicht dadurch getrübt wurde. Was mein Auge noch als Konturen der nahen Berge erkennen konnte, war für die Digitalkamera eine völlige Überforderung – Fotos von der Landschaft entstanden nicht viele.

Ich habe mir Zeit genommen für diese Tour, bin wegen dem anspruchsvollen Terrain nur kurze Etappen gefahren und habe mir somit auch genügend Raum zur Erholung gegönnt. Eigentlich kam ich gut durch. Ich hatte einen Tag, an dem sich meine Beine anfühlten, als fliesse Pudding in ihren Venen, sonst steckte ich die Anstrengung gut weg.
Die letzte Etappe raus aus den Bergen war dann die Krönung des Rundtrips, eine Hammerstrecke, die alles von mir verlangte, die aber auch viel hergab. 5 Stunden bin ich fast nur bergauf gefahren, in brütender Hitze, durch Dschungel und Pinienwälder, dann ging es 20km runter zu einem Bach, der sich über grosse Steine durchs Tal schlängelte und dem ich dann noch für weitere 20km gefolgt bin, bis ich endlich am Ziel war. Erschöpft, aber total zufrieden und erfüllt kam ich in „Hot“ an, bei 38 Grad Celsius wahrlich ein heisser Ort.

Überrascht war ich von der guten Infrastruktur in dieser Region. Das habe ich nicht erwartet. Im Gegenteil. Auch wenn der Tourismus in den letzten Jahren hier stark zugenommen hat, ich war darauf gefasst, in ein wenig erschlossenes Gebiet zu gelangen. Weit gefehlt!. Speziell in der ersten Hälfte der Strecke boomt der Tourismus und dementsprechend ist das Angebot an Restaurants und Übernachtungsplätzen sehr hoch. In dieser Woche habe ich mehr WiFi-Cafés gesehen als auf dem ganzen Trip zuvor. Ab Mae Hong Son wurde es dann aber deutlich ruhiger und ich befand mich eher wieder abseits der Trampelpfade, was ich sehr genoss.

Vor drei Tagen entdeckte ich am Velo, dass eine Gepäckträgerhalterung abgebrochen ist. Das musste unbedingt geflickt werden. Da ich nur knapp 100km von Chiang Mai entfernt war, entschied ich, nochmals die Grossstadt anzusteuern, weil es da die besten Fahrradläden weit und breit gibt. So bin ich vorgestern also statt wie geplant nach Süden in die entgegengesetzte Richtung abgebogen. Auf einer fast flachen Strecke bin ich nur so nach CM geflogen. Von Anstrengung keine Spur. Es kam mir beinahe wie ein Ruhetag vor.

So bin ich also wieder in Chiang Mai gestrandet - wie eine Schiffsplanke ans Ufer gespült. Diese Stadt scheint mein magnetischer Pol zu sein, von dem ich automatisch angezogen werde. Hier konnte ich aber mein Velo wieder in Ordnung bringen lassen und gleich noch anderes erledigen, was auf meiner Liste stand (z.B. musste ich unbedingt neue Bücher besorgen – auch für das ist CM grossartig. Die Auswahl an Büchern in allen erdenklichen Sprachen ist überwältigend).

Morgen fahre ich zurück nach Hot und somit geht es definitiv Richtung Bangkok weiter. Nach meiner Rechnung sind es noch neun Etappen bis Ayutthaya, das Timing geht genau auf. Am 20 März werde ich dort eintreffen (einen Ruhetag in Sukhothai – auch so ein Ort, den ich immer wieder ansteuere) und dann geht es nur noch 2 Tage, bis ich Kitty in meine Arme schliessen kann. Darauf freue ich mich sehr!

Liebe Grüsse

Mich

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