Hallo

Hallo
Radelnd die Welt erkunden

25. Februar 2010

Thailand ABC

...
Ein weiteres ”Hallo” aus Thailand

In den letzten Wochen bin ich in eine völlig andere Welt eingetaucht, als ich sie von zuhause kenne. Hier bin ich mit vielem konfrontiert, was neu oder zumindest anders ist als in der fernen Heimat. Um euch einen kleinen Teil dieser Umlaufbahn etwas verständlicher zu machen, habe ich ein „Vokabular von Schlagwörtern“ verfasst. Es ist ein kleiner Ausschnitt aus meinem Reisealltag hier in Thailand, beantwortet aber vielleicht die eine oder andere Frage, die bei euch aufgetaucht sein könnte.


Thailand ABC

A – „Aloy!“ (Mak)- Das schmeckt (sehr) fein!“ Für mich eine wichtige Wortkombination, denn die meisten Köche haben dieses Lob verdient. Und sie freuen sich immer sehr, wenn der Falang (siehe unter „F“) dies unerwartet ausspricht.
A – Aberglaube: Die Menschen hier sind sehr abergläubisch. Das ist ein wichtiger Aspekt in dieser Kultur. Da wird aufs Datum geschaut für bestimmt Anlässe wie Heiraten und neben jeden Haus steht mindesten ein kleines Haus, das für die Geister erbaut wurde. Ich selbe komme wenig in Berührung damit, zumindest bin ich mir es wenig bewusst.


B - Baht: Die Thailändische Währung. Gibt es in Einer-, Zweier,- Fünfer- und Zehnerstücke und dann in Zwanziger-, Fünfziger-, Hunderter-, Fünfhunderter- und Tausendernoten. 100 Baht sind etwa CHF 3.35.-. Ein Nachtessen kostet ungefähr 35 Baht. Eine Übernachtung zwischen 200 bis 400 Baht (fürs Zimmer).
B - Bangkok: Die Hauptstadt des Landes. Riesig! Laut! Stinkend! Faszinierend! Circa 12 Millionen Menschen leben in diesem Hexenkessel, der brodelt wie ein Isländischer Geysir.
B – Beauty Clinic: Das Geschäft mit der Schönheit scheint zu boomen. Mich erschreckt, mit welcher Selbstverständlichkeit hier Botox-, Collagen- und Schönheitseingriffe angeboten werden. Verrückte Welt!


C – Chang:So heisst die hiesige Biermarke, die Werbung ist weitverstreut. Ich selber trinke ja kein Bier (oder sonstigen Alkohol) und kann deshalb nicht sagen, ob es ein gutes Bier ist. Apropos Alkohol: Ich glaube, Alkoholkonsum ist ein grosses Problem auch hier in Thailand. Betrunkenen Thais begegnet man täglich und Männer sieht man oft zusammensitzen und Whisky trinken - siehe auch „J“
C – Chiang Mai: Die zweitgrösste Stadt des Landes befindet sich im Norden. Sehr touristisch, fast schon europäisch. Hier erlebe ich ein total anderes Thailand als bisher. Für die Touristen ist hier eine riesige Infrastruktur aufgebaut worden, von der auch ich profitiere. Hier habe ich auf dieser Reise auch zum ersten Mal andere Radler getroffen und es tat gut, sich mit ihnen auszutauschen.


D – Dental Clinic: Überall in grösseren Städten sieht man Zahnkliniken. Diese werden auch gerne von Reisenden aufgesucht, weil die Ärzte in der Regel gut ausgebildet sind, die Behandlung qualitativ hochwertig ist und das alles zu einem deutlich günstiger Preis als in westlichen Ländern.
D – Drogen: Sind angeblich in Thailand leicht zu erhalten und wenn ich gewisse Touristen hier in Chiang Mai ins Auge fasse, wage ich zu behaupten, dass sie Drogen konsumieren. Viel grösser scheint das Problem aber unter der Bevölkerung selbst zu sein. Heroin wurde in den letzten Jahren durch Amphetamine (siehe „Y“) verdrängt. Produziert in riesigen Mengen in Fabriken gleich hinter der Grenze zu Burma, werden die Pillen in allen Schichten der Thailändischen Gesellschaft verteilt, vor allem aber auch an Schulen – und das ist beängstigend. Man schätzt, dass jährlich über eine Milliarde Tabletten ins Land kommen, dass etwa 3 Millionen Menschen in Thailand Amphetamine zu sich nehmen. An den Grenzen ist die Suche nach diesen Pillen das Hauptthema.


E - Essen: Die Thailändische Küche ist sehr variantenreich und einfach köstlich! Für wenig Geld kann man sich hier kulinarisch auf Höhenflüge begeben. Ich esse vorwiegend am Strassenrand, wo ein paar Tische mit Stühlen (oft aus Plastik) und eine offene Küche hingestellt wurde.


F - Falang: Die Langnase. So werden Ausländer (Weisse) genannt.
F – Früchte: Die Vielfalt an Früchten ist unwahrscheinlich. Noch lange habe ich nicht alles ausprobiert. Meine Favoriten sind derzeit Ananas, dicht gefolgt von Mango.



G - Guesthouse: Gästehaus. In Ortschaften, wo die Summe der Touristen hoch ist, findet man in Thailand auch ein Guesthouse. Dies sind günstige Unterkünfte, die sich speziell für westliche Touristen eingerichtet haben.

H - Hotel: In jedem grösseren Ort findet man in der Regel auch ein Hotel. Mal sind sie luxuriös ausgestattet, dann wieder nur sehr einfach. Meist kann man ein Zimmer mit Bad erstehen. Und meistens bieten sie Zimmer mit Ventilator (Fan) oder mit Klimaanlage (Aircon).
H – Hunde: Unangenehm sind die vielen Hunde. Die meisten ignorieren mich zwar, aber es gibt immer wieder ein paar Exemplare, die bellend und zähnefletschend hinter mir her sind, wie Krokodile auf der Jagd fürs Abendessen. Und nicht etwa so kleine Kuscheldinger, die Mama gerne auf den Schoss nimmt. Nein, manche kommen ganz schön stattlich daher und schaffen es, mich auf Trab zu halten.



Wenn nur alle so harmlos wären wie dieser...

I - Internetcafé: Gibt es hier an jeder Ecke. Sofort zu erkennen, wenn sich ein Haufen Schuhe vor der Türe befindet. Diese Lokale werden vor allem von der Thai-Jugend nach der Schule in Beschlag genommen. Sie spielen nämlich an den Computer stundenlang Games (v.a. Ballergames). Eine Stunde Internet kostet zwischen 10 und 20 Baht.
I – Iced Coffee: „Gafe yen“. Nebst Wasser ist dies das von mir meist getrunkene Getränk. Auch das gibt es fast überall. Herrlich!

J – Johnny Walker: Whiskey wird hier viel konsumiert. Man sieht vielerorts Johnny Walker Läden, die sich auf genau dieses Gebräu spezialisiert haben.


K - Khao: Reis. Die Hauptnahrung in Asien. Khao heisst aber meines Wissens auch Berg. Khao Khao würde dann wohl ein Berg Reis bedeuten. Khao Phat heisst gebratener Reis. Das esse ich eigentlich fast täglich. Khao Niau ist Klebreis. Den esse ich vor allem gesüsst als Frühstück (mit Mangos und Kokossauce – sehr lecker!).
K – Klima: Habe ich schon irgendwann einmal erwähnt, dass es hier sehr feuchtheiss ist? Und das 12 Monate im Jahr. Dezember und Januar sind die kühlsten Monate und gleichzeitig auch die Hauptreisezeit. Juni bis Oktober ist Monsunzeit.
K – Kilometermarkierungen: Fast jede Strasse ist durch Kilometermarkierungen ausgemessen. Das ist natürlich super. Man weiss immer genau, wo man ist und wie weit es noch geht bis zur nächsten (grösseren) Ortschaft (siehe auch „V“)
K – König: Lang lebe der König! Thailand ist eine Monarchie und König Bhumibol ist der meistverehrteste Mensch im ganzen Land. Kaum ein Haushalt, der nicht ein Bild von ihm (und seiner Frau) aufgehängt hat. Übers ganze Land sieht man zum Teil riesige Bilder des Königs, jede Ortschaft huldigt ihm mit mindestens einem Plakat. Der königlichen Familie wird tiefsten Respekt entgegengebracht und Kritik an ihr wird nicht geduldet, sondern hart bestraft. Es existiert sogar eine eigen königliche Sprache (eine sehr respektvolle Sprache), wenn vom Königshaus gesprochen wird.





Seine Hoheit, König Bhumibol. Der populärste Mensch in Thailand


L – Lächeln: Es stimmt: Hier wird viel gelacht und gelächelt. Die Thais sind enorm freundliche und fröhliche Menschen. Mir ist es unter ihnen sehr wohl.
L – Lärm: Oh ja, es kann ganz schön laut sein in Thailand. Verkehrs-, Musik- und Maschinengeräusche hängen schwer wie Schweizerischer Herbstnebel in der Luft. Ohropax sind in den meisten Nächten ein Muss für mich.


M - Mönche: Es gehört sich, dass ein Mann/Junge eine gewisse Zeit ins Kloster geht. Die Novizen erkennt man an ihren orangen Gewändern und die älteren Mönche tragen oft dunkelgelbe Kleidung.. Mönche geniessen einen speziellen Status in Thailand, so z.B. sitzen sie im Bus immer zuhinterst. Frauen sollten mit ihnen nicht in Berührung kommen. Männer hingegen dürfen sogar bei ihnen in den Wats (sieh „W“ übernachten.
M - Market: Die Thailändischen Märkte sind meist im Zentrum eines Ortes. Da sprudelt das Leben, da werden offen auf Tischen oder gekachelten Ständen Gemüse, Früchte, Speisen, Fleisch und Getränke angeboten. Und am Rand der Märkte findet man alles andere. Ich liebe die Märkte. Sie widerspiegeln meiner Meinung nach ganz ungeschminkt die Gesellschaft.


N - Nan: Wasser. Ein wichtiges Wort (für den Radfahrer). Gibt es zum Glück fast überall in Flaschen zu kaufen. Ein Liter kostet etwa 5 Baht. In den Restaurants erhält man gratis Wasser und Eis. Nam Yen heisst kaltes Wasser.
N - Night Market: Überall gibt es Nachtmärkte. Mal grössere, mal kleinere. Hängt aber nicht unbedingt mit der Grösse der Ortschaft zusammen. Hier kann man in der Regel sehr günstig und gut essen. Und es hat immer Händler, die ganz viel Zeugs verkaufen wollen, das man kaum Verwendung hat. Ich liebe diese Märkte und spaziere manchmal stundenlang über sie.


O – Ohropax: Unerlässlich, um eine ruhige Nacht zu haben. Ich benütze welche aus Silikon, habe aber noch für die Hardcore-Nacht so Gummistöpsel, die wirklich die Geräusche draussen lassen, aber leider nicht so angenehm im Ohr sitzen.


P – Phat Thai: Gebratene Nudeln: Mein absoluter Favorit! Mit Gemüse, einer Limette, rohen Zwiebel- und Sojasprossen und gemahlenen Erdnüssen. Himmlisch!
P – Plastiksäcke: Ein Riesenübel. Alles, das man kauft, wird automatisch in einen Plastikbeutel gepackt. Und ich werde oft ganz verständnislos angeschaut, wenn ich abwinke und meinen Rucksack zeige. Es ist ein Gräuel und das braucht wohl noch Jahrzehnte, das Umweltbewusstsein der Leute zu sensibilisieren.


Q – Quatschen: Auch die Thais lieben und praktizieren es. Da wird getratscht, gequasselt und geplaudert, bis die Mäuler tropfen. Dabei wird aber eindeutig mehr gelacht als bei uns.


R – Reis: Kaum ein Tag, an dem ich nicht Reis esse. Ist mir bis jetzt aber zum Glück noch nicht verleidet.
R – Reisen: Meiner Meinung nach ist Thailand ein einfaches Land fürs Reisen. Die Infrastruktur ist hervorragend ausgebaut und man ist hier auch sehr sicher (vielleicht sogar sicherer als in Europa).


S – Sawadii Krahp: Grüessech. Guten Tag. Die weibliche Form benützt Kaähp (oder ähnlich) als Endung.
S – Sprache: Thailändisch ist eine tonale Sprache, das heisst, es kommt auch stark auf die Betonung an, wenn man ein Wort ausspricht. Ich tue mich schwer damit, versuche aber so viel wie möglich aufzuschnappen. Die Leute geben ihre Sprache gerne weiter und schätzen es, wenn man sich bemüht, ein paar Wörter zu sprechen.
S – Schlangen: In diesem Land wimmelt es wohl nur so von Schlangen. Ich sehe täglich mehrere – aber alle plattgewalzt wie ein Kuchenteig, so als wären sie auf den Asphalt gemalt worden. Einige sind (oder waren zumindest) ganz schön gross. Andere wiederum würden bei uns als Regenwurm durchgehen. Eine einzige, relativ kleine, habe ich bis jetzt lebend am Strassenrand gesehen.
S – Sextourismus: Thailand hat ja diesen Ruf, DAS Land des Sextourismus‘ zu sein. Das stimmt sicher für gewisse Distrikte oder Städte, und ganz bestimmt kommen viele der männlichen Touristen deswegen nach Thailand. Aber dort wo ich mich aufhalte, ist dies überhaupt keine Thema. Im Gegenteil: Frauen sind höflich, aber distanziert. Ich hatte nicht eine einzige anzügliche Begegnung (war aber auch nie in Phuket oder Pattaya – diese Ort sind berühmt für den Sextourismus) bis ich hier nach Chiang Mai kam. Hier liegt es offensichtlich in der Luft, das merke ich. Hier kommt man auch an fast jeder Ecke an einer Go-Go-Bar vorbei, wo Thailänderinnen einem mit „“Hello Mister, come in, have a drink“ anlocken wollen. Und hier sehe ich nun auch zum ersten Mal die vorwiegend alten und hässlichen Säcke mit jungen Frauen.
Aber es muss auch gesagt sein, dass Prostitution in Thailand (oder überhaupt in Asien) tief verwurzelt ist und dass die Touristen nur einen schwindend kleinen Anteil an diesem Gewerbe beisteuern. Es sind die Thais selber, die diese Industrie so gross gemacht haben.

T - Thailand: Das Land des Lächelns. Oh, wie wahr!
T – Tuk Tuk: Halb Motorrad, halb Auto. Die Taxis in den Grossstädten sind wendig, schnell und laut (Bild siehe im Beitrag vom 29. Januar 2010 – „Die große Reise“)


U – Uttaradit: Eine Stadt, in der ich eine Nacht verbracht habe. Nichts Besonderes. Hier habe ich mir, und darum erwähne ich diesen Ort, ein kleines, digitales Aufnahmegerät (Diktaphon) gekauft. Während dem Radeln gehen mir jeweils so viele Dinge durch den Kopf, dass ich sie unmöglich alle behalten kann. Nun zücke ich das kleine Wunderding, spreche meine Gedanken auf den Speicher und schwupp, habe ich sie am Abend beim Tagebuchschreiben zur Hand. Sehr hilfreich, sehr praktisch.


V - Verkehr: Hier fährt man links!! Dem Radler gegenüber erlebe ich den Verkehr sehr rücksichtsvoll. Aufpassen muss man bei Einbieger, denn in Asien fädeln sich die meisten ohne zu schauen in den fliessenden Verkehr ein, auch aus Seitenstrassen. Derjenige, der von hinter kommt, hat aufzupassen. Und manchmal kann es auch vorkommen, dass einem, vor allem Motorradfahrer, auf der falschen Seite entgegenkommen. Beim Kreuzen gilt dabei Rechtsverkehr. Alles halb so schlimm wie es sich anhört. Grundsätzlich fühle ich mich im Thailändischen Verkehr sehr sicher.
V – Velofahren: Thailand ist geradezu perfekt zum Fahrrad fahren, insofern man die Hitze erträgt. Die Strassen sind super ausgebaut und beschildert, fast überall gibt es Wasser und Nahrung und auch die Dichte an Übernachtungsmöglichkeiten ist gross. Allem voran stehen die hilfsbereiten, freundlichen Menschen. Ihr friedliches Wesen schlägt sich auch auf ihr Fahrverhalten aus; hier ist niemand aggressiv unterwegs. Als Radfahrer ist man in Thailand sicherer unterwegs als in Europa, das behaupte ich.
V – Visum: Ich habe mir auf der Thailändischen Botschaft in Bern ein Visum für 2 Monate ausstellen lassen. Das erhält man gratis. Ich hoffe, dass ich es verlängern kann, ansonsten muss ich Ende März ausreisen, was nicht so praktisch wäre, weil ich am 21. März Kitty in Bangkok abhole.


W - Wat: Ein Wat ist ein Tempel, sozusagen eine Buddhistische Kirche. Aber viel schöner, goldener und bunter als unsere Gotteshäuser.






An die 30'000 Wats gibt es in Thailand


X – Nix mit X


Y- Yaa Baa: Crazy Medicine – Verrückte Medizin – Das der Name für die Amphetamine (siehe unter „D“). Ich komme überhaupt nicht in Kontakt damit und mir fällt an den Leuten auch nichts auf. Ich habe aber kürzlich gelesen, dass viele Lastwagenfahrer diese Droge konsumieren, um wach zu bleiben. Jedesmal, wenn nun ein LKW-Fahrer mir euphorisch zuruft (was recht häufig passiert), kommt bei mir automatisch die Frage auf, ob er wohl etwas intus hat…


Z – Zahlen: Das Zahlensystem ist relativ einfach. Kann man die Nummer von eins bis Zehn, so kann man sich sehr gut durchschlagen. Und das Gute ist, dass auch auf den Märkten die Preise in Lateinischen Zahlen angegeben sind. Das macht es relativ einfach.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen